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Das Äußere der Kirche zeichnet sich durch klare und straffe Linienführung aus. Die Rahmenkonstruktion aus Sichtbetonlinien weist auf die Konstruktionsprinzipien der modernen Architektur. Die Füllflächen aus Mauerwerk sind verputzt und treten durch ihre helle Farbgebung in deutlichen Kontrast zu den tragenden Teilen. Die niedrig gehaltenen Anbauten nehmen die Traufflinien der umliegenden Bebauung auf und führen gemächlich zum aufstrebenden Kirchenschliff über. Allein der mächtige Turm als äusseres Zeichen religiösen wie auch städtebaulichen Mittelpunkts überschreitet unvermittelt die architektonischen Sphären.

Der Innenraum: Die Ausmase des Kirchenraums (30 x 30 m), der Platz für 800 Sitzplätze schafft, rücken den Raum ins Monumentale. Bewusst, klare Formen und Aussagekraft der Funktion waren die Zielsetzungen des Architekten.

Die Altarzone gegenüber öffnen sich zwei weite Eingänge, die unmittelbar, nicht allmählich oder beiläufig zur Mitte leiten. Die Altarinsel, losgelöst von der bergenden Rückwand, nimmt den Strom der Gläubigen auf und gruppiert ihn auf drei Seiten um den Opfertisch. Die Nähe zwischen Gläubigen und Liturgen wurde angestrebt. Obwohl die Sänger- und Orgeltribüne im Rücken der Gemeinde auf der Empore angeordnet sind nehmen sie unmittelbar am Geschehen teil.

Die Sakristei liegt zwischen beiden Eingängen, da auch sie gleichsam eine Schwellenfunktion besitzt. Der Priester nähert sich somit von derselben Richtung dem Altar wie das Volk, gleichsam als einer aus ihrer Mitte, der in ihrer Mitte, stellvertretend für alle, die Opferhandlung vollzieht.

Die Gemeinde umgibt ein geschlossenes, weiß geschlämmtes Mauerwerk, das durch einen umlaufenden Sichtbetonringanker eine Zäsur nach oben erfährt. Darüber spannt sich sternförmig die Deckenkonstruktion, deren Grat- und Firstlinien sich in der geometrischen Mitte schneiden. Die durch die Konstruktion entstandenen Giebelflächen der Seitenwände werden durch breite aufsteigende, bzw. Schmale abfallende Fenster rhythmisiert. Sie belichten nicht nur den Raum, sondern tragen vielmehr dazu bei, die schwer über dem Raum ruhende Dachkonstruktion optisch zu entlasten.

Vom Kirchenraum getrennt, im geistigen wie auch konstruktiven Sinn jedoch wiederum verbunden, ordnen sich im nördlichen anschließenden Bauteil die liturgischen Orte der Taufe und Buße an. Unmittelbar hinter dem Eingang zum Kirchenraum öffnet sich der Weg zur Reue und Besinnung. Eine Betonscheibe, deren Stirnwand ein Gemälde mit dem Schmerzensmann aufnimmt, fordert zur Konzentration und Vorbereitung auf. Dahinter im Dunklen stehen die Beichtstühle, streng funktionell dem Raum angepasst. Durchschreitet man den Ort der Buße, öffnet sich ein heller Raum, der den Taufstein aufnimmt. Er ist nicht nur der Handlungsort für die Taufe, sondern symbolisiert gleichzeitig die Wiedererlangung der Reinheit durch das Bußsakrament. Die Unmittelbarkeit, die durch die offene Verbindung zum Kirchenraum entsteht, soll auf die Aufnahmebereitschafft der Glaubensgemeinschafft hinweisen.

Für die intime Feier der Taufe oder auch für Andachten schließt sich ein kleiner Kapellenraum an, der der Geschlossenheit der Familie entgegenkommt. In ihm fanden neben der schlichten funktionalen Ausstattung eine barocke Ölberggruppe, ein Kruzifix sowie ein Schmerzensmann aus der Pfarrkirche des 18. Jahrhunderts Aufstellung.